Fachkräfte

Der Fachkräfteatlas
Jobchancen in hochfränkischen Unternehmen
Entdecken Sie mit diesem Fachkräfteatlas interessante Arbeitgeber
und Karrieremöglichkeiten in unserer schönen Region Hochfranken!
Der Fachkräfteatlas ist im Jahr 2020 entstanden. Angegebene Informationen können evtl. nicht mehr aktuell sein.
Unternehmen
aus dem Fachkräfteatlas
10 Gründe
In Hochfranken zu Arbeiten

Eine Region die zum Leben einlädt – Natur
Grund 1/10
Hochfranken gehört mit seinen landschaftlichen Sehenswürdigkeiten zu den schönsten Orten Bayerns. Die Naturparks „Fichtelgebirge“ und „Frankenwald“ bieten optimale Rahmenbedingungen, um nach einem anstrengenden Arbeitstag in ruhiger Natur zu wandern und sich zu entspannen. Im Sommer lädt eine Vielzahl an Seen und Steinbrüchen zum Plantschen im kühlen Nass in unberührter Natur ein. Auch in den Wintermonaten hat man optimale Voraussetzungen für Langlauf, Ski oder Snowboard fahren. Oder doch einfach durch märchenhaft verschneite Wälder wandern.
Der Hochfrankenfaktor
Die Welt dreht sich schnell und Du suchst Deinen Platz. Komm nach Hochfranken! Hochfranken kann Dein Reiseziel, Dein Karriereziel, Ziel Deiner Träume sein. Hier werden aus zwei Dimensionen drei, aus Flächen Räume, aus Jobs Karrieren, aus Ideen Realität. Drei Beispiele.
Ein Text von Maria Brömel:

Peter Liebscher
Der Kaffeeröster
„Schwarzer Peter“: Das ist die Erlebnisrösterei mit Café mitten in Selb: ein warmer, gemütlicher, von Kaffeeduft durchtränkter Ort. Wo man live erlebt, wie Rohkaffee geröstet und vollendet zubereitet wird, Kaffee in hunderten Aromen riechen und schmecken kann und sich entspannt zurücklehnt – ein Mekka für Kaffeeliebhaber und ein Ort für Lesungen, Poetry Slams, Open Mic Sessions, Ausstellungen, Konzerte. Betreten kann man die Rösterei noch nicht, aber fertig ist sie: in Peter Liebschers Kopf. Der 39-Jährige stammt aus Selb, hat als Schreiner, Kulissenbauer, Fotograf, Mediengestalter und in der Gastronomie gearbeitet, bevor er den Kaffee als Profession für sich entdeckte und Röstmeister einer Regensburger Traditionsrösterei wurde.
Seit zehn Jahren lebt Peter Liebscher in Regensburg – um seinen großen Traum von der eigenen Rösterei und dem eigenen Café zu verwirklichen, will er aber zurück nach Selb. „Weil Selb die Chance bietet. Ich stoße hier auf Gegenliebe und offene Ohren.“ Regensburg ist nicht weit weg, trotzdem ist der Schritt ein Schnitt. Für Peter Liebscher heißt das, einer zwar tollen Stadt den Rücken zu kehren, die aber vom Tourismus beschädigt wird und in der er fast nur noch für die hohe Miete arbeitet. In Selb will er für seine Familie ein Haus kaufen, seine Rösterei, sein Café und den überregionalen Vertrieb seines Kaffees aufziehen. Er erinnert sich an seine Kindheit in Selb, „im Park der alten Heinrich-Villa am Goldberg bin ich Snowboard gefahren. Im Sommer waren wir viel draußen, beim Bauern und auf der Wiese und kamen erst heim, wenn es dunkel wurde. Das will ich für meine Kinder auch. Stadtleben – das können sie als Erwachsene nachholen, aber diese Freiheit lässt sich nicht nachholen, die muss man als Kind erleben.“
Peter Liebscher steht nicht allein. Einige seiner alten Freunde kehren ebenfalls mit ihren Kindern nach Selb zurück. Weil sie hier so leben können, wie sie es sich wünschen. „Ich habe die emotionale Verbindung zu Selb und spüre eine positive Grundstimmung. Die Leute wollen hierher, es entstehen Arbeitsplätze, es gibt Investoren, die eines der größten Outlets Deutschlands bauen wollen und die ganze Stadt umkrempeln, das ist eine Aufbruchstimmung, die einfach schön ist und die ich teile.“ Wenn alles klappt, ist Peter Liebscher bald um einen verwirklichten Lebenstraum reicher, Selb um eine extraordinäre neue Location. Und um einen Kaffeeverrückten, bei dem jedes Wort über Bohnen, Herkunft, Lagerung, Handel, Veredelung, Zubereitung und Aromen von seiner großen, ansteckenden Faszination zeugt. Schwarzes Gold in der Stadt des weißen Goldes: perfekt!

Vera Dorschner
Die Beraterin
Raus! In die große weite Welt! Das ist Vera Dorschners Traum, als sie, in Rehau geboren, in Selb aufs Gymnasium gegangen, zum BWL-Studium nach Bayreuth zieht. „Unter uns Kommilitonen war ein Wettstreit entbrannt, wer am weitesten weg ist und die tollsten Praktika hat“. Vera Dorschner geht für die REHAU AG nach Barcelona, dann mit Stipendium ein ganzes Jahr an die University of Delaware an der US-Ostküste. „Die Erfüllung eines Jugendtraums“, sagt sie, „ein intensives Jahr mit ausschließlich positiven Erfahrungen.“ Zurück in Bayreuth jobbt sie am Lehrstuhl Marketing, knüpft Kontakte, wird zu einem VW-Assessment-Center eingeladen und hat noch lange vor ihrem Abschluss ein Angebot des Autobauers in der Tasche.
Dorschners erster Arbeitstag findet auf der Messe Detroit statt. Drei Jahre lang arbeitet sie in der internationalen Abteilung für Messen und Kongresse, organisiert die VW-Auftritte in Detroit, Paris, Genf, Frankfurt. Dann kommt das Angebot, drei Jahre für VW nach Auburn Hills/Michigan zu gehen, achtzig amerikanische Messen zu betreuen und – so die Aufgabe – den deutschen VW-Messestandard in den USA einzuführen. „Ich dachte, ich kenne Amerika und bin da sehr unvorbereitet rangegangen.“ Der Karriereschritt gerät fast zum Fiasko: Der US-Messebau kann deutsche Qualitätsniveaus nicht erfüllen, der Versuch Dorschners, sich von oben durchzusetzen, scheitert – auch an Vorurteilen der „jungen Deutschen“ gegenüber. „Ich bin richtig auf die Schnauze gefallen.“ Wo Ostküste Liberalität, Studentenleben hieß, bedeutet Mittlerer Westen Konservativismus. Vera Dorschner wird mit den Leuten nicht warm. Nach einem Jahr nahe der Resignation kommt die Wende: Vera Dorschner findet über ihren Sport, das Laufen, und über eine katholische Gemeinde im nahen Detroit endlich gute Kontakte. Beruflich lernt sie, statt autoritär kooperativ zu arbeiten, intern und mit Lieferanten.
Am Ende erfüllt sie ihre Aufgabe statt in drei in zwei Jahren und wird gebeten, in den USA zu bleiben – ein Riesenerfolg. Allein: Vera Dorschner will nicht.
„Zurück in Wolfsburg, bin ich immer öfter nach Hause gefahren, und als ich mit dem Mountainbike den Kornberg hochgefahren bin, da ist mir das Herz aufgegangen. Ich dachte, in Amerika muss ich sehr weit fahren und hier habe ich das, was mir wichtig ist, direkt vor der Nase.“
Dorschner wechselt zur REHAU AG und zieht nach Hof, lernt ihren Mann kennen, bekommt ein Kind, kauft ein Haus am Stadtrand – und macht sich als Beraterin, Coach, Trainerin selbständig. Dorschner Consulting arbeitet für die großen internationalen Unternehmen in Hochfranken, trainiert Führungskräfte mit einem Schwerpunkt im Bereich Change Management – den Vera Dorschner mit ihrem Werdegang selbst verkörpert. Sie hat all ihre Erfahrungen nach Hochfranken mitgebracht und nutzt sie. Privat genießt sie den Blick ins Grüne, die Laufstrecken in reiner Luft, die Touren mit ihrer Hündin Joy, die direkt vor der Haustür beginnen, den Wintersport in Mehlmeisel, die Verankerung in der Sankt-Pius-Gemeinde, die Möglichkeit, aus zehnerlei Brötchensorten zu wählen und Bio-Fleisch ab Hof zu kaufen. Vera Dorschners Credo: „Wenn das Fernweh an Dir zieht: Geh! Lass das Gewohnte hinter Dir, lerne Neues, halte etwas durch, lass keine Träume liegen. Und schau dann, wo für Dich der richtige Platz ist.“ Vera Dorschner hat ihren gefunden.

Irene Becerra
La Ingeniera
„Warum nicht!“ Das ist, in zwei Wörtern, die Grundeinstellung von Irene Becerra Olmo. Es ist auch ihre Antwort auf die Frage, warum sie ihre spanische Heimatstadt, das dattelpalmenreiche Elche an der Costa Blanca, verlassen und gegen das dattelpalmenarme Rehau eingetauscht hat. „Für Ingenieure ist Deutschland das beste Land in Europa, eines der besten in der Welt und die REHAU AG ein extrem attraktiver Arbeitgeber.“ Deshalb wechselt Irene Becerra Olmo nach einer Zwischenstation an der Universität Aachen, wie sie sagt, aus der Forschung in die Realität – in den Bereich Advanced Technologies der REHAU AG. Die Abteilung setzt sich mit Zukunftsthemen wie 3D-Druck, Composites und Elektronikintegration in Polymere auseinander.
Nach drei Jahren wechselt sie in die Abteilung REHAU Performance System und beschäftigt sich jetzt mit Lean Management, einer japanischen Philosophie der schlanken Prozesse, die REHAU in seiner Produktion erfolgreich umsetzt. „Ich bin jung und will neue Aufgaben“, sagt Irene Becerra Olmo, „und die gibt es hier immer“. In ihrer neuen Position wird sie ihre Sprachkenntnisse (Spanisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Katalanisch) noch stärker nutzen können. „Wenn wir mit Südamerika arbeiten, gibt es keine Kommunikationsbarriere.“ Irene Becerra Olmos Entscheidung für REHAU war vor allem eines: eine Entscheidung für den Sprung, für Entwicklung, für Perspektive. In Hof zu wohnen, ist für die 32-Jährige anfangs eine völlig neue Erfahrung. Ohne Auto zurechtkommen, sich ins Nachtleben stürzen, Salsa tanzen gehen: das ist hier schwierig. Und im Winter nervt sie das Eiskratzen.
Trotzdem hat sich die Zuneigung zu Hochfranken ins Herz der Spanierin geschlichen. Weil sie über Kollegen Leute kennengelernt und Freunde gefunden hat, weil sie so gerne im Untreusee schwimmt, weil sie ihre Lebenszeit nicht in Stau und auf Parkplatzsuche verschwendet, weil sie ihre Wohnung liebt, weil sie Carpaccio im Roten Schloss, Pasta im Peperoncino, Steak im Season und Bier im Trompeter so gut findet, weil die Leute hier nur angeblich rau und missvergnügt sind und in Wahrheit ziemlich offen; weil sie tun, was sie sagen und, wie die Spanierin es nennt, „ein gutes Herz haben“. Und weil sie, wenn ihre spanische Seele ruft, ihre alte Heimat und ihre Familie per Direktflug ab Nürnberg schnell erreicht. Ihrer Wahlheimat Hof verleiht Irene Becerra Olmo aus ganzem Herzen und mit Augenzwinkern ein Prädikat, das beweist, dass sie selbst schon längst Hochfränkin ist: „Passt scho!“