Von Geistern und Schätzen:

Sagenumwobenes Wellertal


Das Fichtelgebirge zählt zu den sagenreichsten Regionen Deutschlands. In erster Linie kann das auf die althergebrachte Lebensart seiner Bewohner zurückgeführt werden: In einer Zeit ohne elektrisches Licht und andere Bequemlichkeiten des modernen Lebens gab es immer wieder Vorkommnisse, die man sich nicht erklären konnte. Ein Heulen in der Hausecke, ein mysteriöses Leuchten tief inmitten des Waldes oder ein geisterhaftes Wiehern, das einem aus der Ferne ans Ohr drang. Wann immer Menschen etwas nicht zu deuten vermögen, fürchten sie sich vor der vermeintlichen Gefahr – und legen sich in vielen Fällen eine für sie logische Erklärung zurecht. Aus dem Heulen des Windes wird die Wehklage und das Wiehern ist selbstverständlich auf den Reiter ohne Kopf zurückzuführen. Wenngleich diese alten Geschichten heute ihren einstigen Schrecken ein bisschen verloren haben, ziehen sie uns dennoch nach wie vor in ihren Bann, sobald wir durch die Wälder streifen. Im Wellertal zwischen Selb und Hohenberg an der Eger soll bis heute manch geisterhaftes Wesen sein Unwesen treiben: Die Seele eines Grenzsteinverrückers, der im Grabe keine Ruhe fand, oder ein Hagmännlein, dessen verschmitztes Lächeln in der Dunkelheit aufblitzt. Am bekanntesten ist aber sicher die Geschichte des Johann Christoph Weller, eines fähigen Hammerherren, der um 1700 aufgrund seiner Genialität ein Vermögen mit der Verhüttung von Eisen gemacht hatte und dessen Schätze angeblich noch immer tief im Berge ruhen.

Text: Adrian Roßner, Foto: Florian Miedl

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