Moore sind Kleinode, die mit Moos- und Rauschbeere, Arnika, Sonnentau, seltenen Libellenarten und der Kreuzotter Kostbarkeiten aus dem Pflanzen- und Tierreich beherbergen. Der Frankenwald hat Niedermoore, im Fichtelgebirge liegen Hochmoore: Das Zeitelmoos nördlich von Wunsiedel zum Beispiel, hier wurde im Mittelalter Waldbienenwirtschaft betrieben (Zeidler = Honigsammler). Ein Gedicht von August Kopisch erzählt von diesem Moor, und die Gebrüder Grimm verfassten 1816 die Sage „Zeitelmoos“: „Auf dem Fichtelberg, zwischen Wunsiedel und Weißenstadt, liegt ein großer Wald, Zeitelmoos genannt…“ Weitere Moore gibt es in Torfmoorhölle, bei Häuselloh östlich von Selb, bei Torf-, See- und Hüttenlohe nördlich von Fichtelberg, Hochmoorreste z.B. bei Hahnenfilz östlich von Mehlmeisel. Torfstecherei, Entwässerung, Teichbau und Aufforstung ließen die Moorgebiete im Fichtelgebirge auf eine Fläche von heute noch 1.500 Hektar schwinden. Moore gehören zu den am stärksten gefährdesten Biotopen, sie sind keine Touristenattraktion! Deshalb ist das Naturmoorbad bei Fleckl eine Besonderheit. Es entstand aus einem 1855 angelegten und 1960 ausgebauten Weiher mit Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Kinderbereich. Das Wasser ist stark von Schwebstoffen des Moores durchsetzt. Eine Naturmoorfläche darf zum Baden im Moor verwendet werden. Kaltwasserduschen, ein großer Kinderspielplatz und eine Liegewiese ergänzen die Anlage. In Soos in der Tschechischen Republik gibt es ein wunderschönes Naturschutzgebiet, in dem Wanderer die Moorbereiche auf einem 2 Kilometer langen Lehrpfad durchqueren dürfen.
Text: Claudia Plaum, Foto: Christopher Münchberger
Von Zeit zu Zeit werden von Organisationen (BN, BLV, Geopark Bayern Böhmen) Moor-Führungen angeboten. Bitte bleiben Sie unbedingt auf den ausgewiesenen Wegen, entnehmen Sie keinesfalls Pflanzen, hinterlassen Sie keinen Müll!
Wanderparkplatz Zeitelmoos:
St 2177 von Röslau kommend, ca. 2 Kilometer vor Wunsiedel
