„Film ab“, heißt es alljährlich in der Woche nach Ostern in Selb. Dann laden die Grenzland-Filmtage dazu ein, die eigene Schaulust neu zu entdecken und sich von den liebevoll zusammengestellten internationalen Filmwerken anregen und begeistern zu lassen. Es ist ein vielschichtiges Programm, das da von Donnerstag bis Sonntag im Selber Kinocenter und im Kulturzentrum LaRitma in Aš geboten wird. Durchaus anspruchsvoll, aber nie überintellektuell, unterhaltsam und doch voller überraschender Themen. So finden sich für jeden Geschmack echte Leckerbissen, die Appetit auf mehr machen. Die beliebten Programme mit kurzen Dokumentarfilmen oder die russischen Komödien, die – als Highlight für Kenner – simultan übersetzt werden, sind nur Beispiele dafür. Immer noch ein Geheimtipp ist der Filmtage-Brunch am Freitagvormittag im Jugendzentrum JAM. Bei freiem Eintritt und üppigem Frühstücksbuffet treffen sich hier Zuschauer, Film- und Festivalmacher zum entspannten Plaudern, Schauen und Schlemmen. Auf die Leinwand kommt dabei nur das Beste aus den Kurzfilmwettbewerben der Grenzland-Filmtage und der Partnerfestivals im ungarischen Miskolc, im weißrussischen Minsk und im polnischen Białystok. Für die jüngsten Cineasten geht es bereits am Donnerstag so richtig los. Zusammen mit dem Projekt „Zukunft Kinder“ sichten die Kleinen das Kinderfilmprogramm und stimmen darüber ab, welcher Kinderlangfilm ins offizielle Festivalprogramm darf. Außerdem drehen sie zusammen mit einer Filmemacherin ihren eigenen Kurzfilm. So bringen die Grenzland-Filmtage seit über 40 Jahren nicht nur Nationen, sondern auch Generationen im Kino zusammen.
Text: Christine Nadwornizek, Foto: Christoph Jahn
